Ich bin ein Berliner — Die Urban Legend um JFK und seine Pfannkuchen

JFK bei seiner Rede: Ich bin ein Berliner

J.F.K: Isch bin ein Bearleener

Am 26. Juni 1963 hielt John F. Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg eine berühmte Rede, aus der ein im deutschsprachigen Bereich und gerade in Berlin ein sehr bekanntes Zitat hervorging:

Two thousand years ago the proudest boast was civis Romanus sum. Today, in the world of freedom, the proudest boast is Ich bin ein Berliner. …
And, therefore, as a free man, I take pride in the words Ich bin ein Berliner.

handschriftliche Notiz von John F. Kennedy

Handschriftliche Notiz in Lautschrift: Ish bin ein Bearleener — kiwis Romanus sum — Lust z nach Bearleen comen

Um dieses Zitat regt sich im englischsprachigen Bereich eine Jelly Doughnut Urban Legend und Diskussionen darüber, dass dieser Satz nicht richtig übersetzt wurde — Es heißt, der Präsident hätte hier behauptet ein Pfannkuchen zu sein und die Deutschen würden sich darüber lustig machen.

Ich muss zugeben, diese Theorie ist wiederum sehr amüsant und war mir bis vor kurzem gänzlich unbekannt.

Einige Leute sind vollen Ernstes der Ansicht, man könnte und würde den Satz “Ich bin ein Berliner”, der von einem amerikanischen Präsidenten vor einer großen Menschenmenge im geteilten Berlin in eine Rede eingebaut wird, falsch verstehen – nämlich als “Ich bin ein gefüllter Pfannkuchen” (so heißen “Berliner” nämlich in Berlin) bzw. “Ich bin ein Krapfen” oder “Ich bin ein Kräppel” (Süddeutschland) oder “Ich bin ein Berliner Ballen”.

Wie so oft scheinen hier Sprachwissenschaftler die Sprache besser zu kennen, als Muttersprachler oder in Berlin Aufgewachsene.

Diese Urban Legend ist schon alleine weil Berliner »Pfannkuchen« zu eben dieser süßen Speise sagen ziemlicher Unsinn und höchstens gut, um ein amerikanisches Sommerloch zu füllen.

Ich war natürlich bei der Rede selbst nicht dabei, aber Zweifler sollten sich einmal die Rede anhören, in der statt Gelächter jubelndern Beifall zu hören ist.